Konzertreihe „Sinfonia Christkönig“ mit Violinkonzert von Ingo Ingensand in Linzer Friedenskirche.
Die Konzertreihe „Sinfonia Christkönig“ unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker und der Leitung von Eduard Matscheko lockte am Sonntag viele Zuhörer an. Als Höhepunkt wurde diesmal die Uraufführung des Violinkonzertes op. 5 von Ingo Ingensand (* 1951) mit der Konzertmeisterin der Wiener Philharmoniker Albena Danailova angekündigt. Sie präsentierte vorerst auf ihrer Stradivari aus 1727 die Beethoven-„Romanze“ in F-Dur, op. 50, die von der Geigerin mit zauberhaft, stimmungsvollem Glanz ausgestattet wurde. Für Ingensands ehrenvolle Uraufführung seines Violinkonzertes musste die Geigerin mit straffen Strichen und kämpferischen Passagen über dem reichlichen Orchesterklang eine virtuose Strategie anlegen. Gab es Überraschungsmomente eines „Zwiegesprächs“ mit der Pauke, kam sofort ein Wirbel mit Stabspielen und Harfenklang dazwischen. Später begann ein gewisser Kampf der Sologeige mit den auftrumpfenden Trompeten und ein wiegendes Wechselspiel mit den elegant geführten Holzbläsern. Ingensand schuf ein umfangreiches anspruchsvolles 40-Minutenwerk – heftig bejubelte Solistin und gefeierter Komponist.
„Angriffslustiger“ Dirigent: Matscheko erlebte man vor allem bei der dreisätzigen Symphonie KV 504 D-Dur, Mozarts „Prager Symphonie“ als „angriffslustigen“ Dirigenten, der die hervorstechenden Merkmale dieses Meisterwerkes gut charakterisieren konnte: Einheitlichkeit der musikalischen Gedanken, reiche kontrapunktische Ausgestaltung samt aparter Farbenwirkung im Wechsel zwischen Dur und Moll. Die Wiedergabe war spannungsvoll, vom prunkvollen Beginn bis zu einer gewissen Fröhlichkeit des Finalsatzes. Viel Begeisterung und Freude.
(Christine Grubauer in: Neues Volksblatt, 18.10.2016)