Eduard Matschekos Sinfonia Christkönig startete am Sonntag ihre zweite Konzertreihe unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker mit dem Solocellisten Robert Nagy, der in der vollen Friedenskirche für eine Uraufführung des Linzer Komponisten Helmut Rogl (53) und die Soli in Dvoraks Cellokonzert bejubelt wurde. Rogls Vorliebe für das Cello zeigte sich nicht zum ersten Mal in drei solid gebauten Sätzen (Symphonische Miniaturen op. 54), die stilistisch in der spätromantischen Nachfolge etwa eines Gustav Mahler angesiedelt sind und deren originäres Klanggewand an den Farbenreichtum eines Strauss’schen Orchesters erinnert. Der elegische Grundton der zweiten Miniatur wird dadurch verstärkt, dass Rogl hier dem Solocello eine Hauptrolle einräumt, da es nur von den Streichern allein begleitet wird. Dvoraks darauffolgendes Cellokonzert h-Moll op. 104 spielte Nagy mit jener Werkkenntnis und Souveränität, die von einem Philharmoniker erwartet wird. Von Matscheko am Pult mit jener Hingabe betreut, die von ihm längst bekannt ist. Davon weiß auch der Wiener Klangkörper, gastieren doch Solisten aus seinen Reihen gerne in Linz. Hoffentlich wird diese Zusammenarbeit einmal auch mit dem Kollektiv für Matscheko kein unerreichbarer Weg bleiben. Schumanns „Frühlingssinfonie” B-Dur op. 38 aus seiner Hand hatte großes Format, was den Eigencharakter und die Stimmungen der einzelnen Sätze betraf, wobei auch die Erziehungsarbeit eines Orchesters mit variabler Besetzung zu dieser beachtlichen Klangkultur nicht genug gelobt werden kann.
(Volksblatt – 7. Mai 2013, Georgina Szeless)