Mit einem zweieinhalbstündigen Beethoven-Programm wurde in der gesteckt vollen Friedenskirche die dortige Konzertreihe der Sinfonia Christkönig zum dritten Mal unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker fortgesetzt. Wer in Linz kann sich schon eines solchen Aufhängers rühmen? Hinter dieser ehrenvollen, das hiesige Musikleben wesentlich bereichernden Konzertreihe steckt der dortige Kirchenchor-Leiter Eduard Matscheko, ein Ausnahmekönner in der heimischen Dirigentenszene. Die Sinfonia Christkönig mit ihrer begeisterten Schar ausgesuchter Musiker erwies sich in allen Stimmen wiederum als leistungsstarkes Ensemble. Nach einem Sprung in die große Musikwelt sah auch die solistische Besetzung aus in Beethovens Violinkonzert in D-Dur op. 61 mit dem jungen Wiener Philharmoniker Christoph Koncz. Koncz spielte seinen äußerst diffizilen Part in allen drei Sätzen mit federleichten Griffen und glasklar. Vielleicht war der zarte Mittelsatz etwas gar zu langsam angelegt, aber genau diese Zurückhaltung des Tempos verstärkte dann die Spannung beim direkten Übergang zum Finale. Ganz deutlich gab nach dem Violinkonzert die Aufführung der „Eroica“ einen ebenso tiefen Einblick in Matschekos Empfindungswelt. Das Publikum in Beethovens Himmel bejubelte das „göttliche“ Ereignis eines Kirchenkonzertes.
(Volksblatt – 10. Oktober 2012, Georgina Szeless)