Ein ausverkauftes Konzert in der Linzer Christkönigskirche am Tag des Linz-Marathons um 16 Uhr war erstaunlich. Aber die Besucher wissen eben, dass man nicht enttäuscht wird, steht doch als Besonderheit der Konzertreihe stets ein Wiener Philharmoniker als Solist zur Verfügung – eine erfreuliche Patronanz! Diesmal kam Soloflötist Karl-Heinz Schütz nach Linz, ein weitum bewährter Nachfolger des unvergessenen, 2013 verstorbenen Wolfgang Schulz, der auch im Ensemble Wien-Berlin seine Stelle übernahm. Das Konzert für Flöte und Orchester in G-Dur von Mozart bietet jedem Flötisten reichlich Gelegenheit zu Virtuosität und Ausdrucksvielfalt, die Schütz auf seiner goldenen Wunderflöte im Kirchenraum wunderbar zu entfalten verstand. Was Wunder, dass eine denkwürdige Zugabe erklatscht wurde: ein Solo von Jacques Ibert (1890-1962), entstanden 1936, genau als der Grundstein der Kirche Christkönig gelegt wurde. Mit der „Zauberflöten“- Ouvertüre zu Beginn stellte Matscheko das Orchester, voran die Bläser, ins Rampenlicht und holte nach der Pause aus zur restlos befriedigenden Aufführung von Schuberts großer C-Dur-Sinfonie. Die immer wieder zitierten „himmlischen Längen“ dieses Werks meisterte Matscheko mit seinen sattelfesten Musikern in romantisch ausgekosteten, satt pulsierenden Klängen, aber auch mit feinen Abstufungen und poetischem Gehalt; das tänzerische Scherzo ist hörbar in der Wiener Volksmusik verwurzelt. Am 10. Mai (11 Uhr) ist die Sinfonia Christkönig zu Gast beim Frühlingsfestival im Brucknerhaus, am 21. Juni wieder in der Christkönigskirche.
(Christa Grubauer, Neues Volksblatt 21.4.2015)