(Paul Stepanek, OÖ Volksblatt, 4. Oktober 2022)
Sinfonie Christkönig startet mit Konzert, das Mozart gewidmet ist
Festlich-erwartungsvolle Stimmung in der von Besucherscharen gefüllten Linzer Friedens- (Christkönig-) Kirche: Die Sinfonia Christkönig startete unter der Leitung von Eduard Matscheko am vergangenen Sonntag in die neue Saison mit einem Konzert, das ausschließlich dem Thema „Mozart“ gewidmet ist und ein kleines Jubiläum feiert; denn seit 10 Jahren genießt das Orchester, das in seinen Anfängen auf das Jahr 2001 zurückgeht, die Patronanz der Wiener Philharmoniker, die wegen der offensichtlichen Qualität und Ambition der „Sinfonia“ kürzlich verlängert wurde.
Das Programm beginnt mit einer Uraufführung: „Mozartiana III“ von Claudia Federspieler für Klarinette und Orchester; den Solo-Part gestaltet Matthias Schorn, Erster Klarinettist der Wiener Philharmoniker, ein ebenso brillanter wie weltoffener Musiker. Das dreisätzige Werk, attaca gespielt, ist eine einfallsreiche und originelle Hommage an Mozart, das an ähnliche Unternehmungen von Tschaikowski und Balduin Sulzer anschließt. Es trägt die charmante Handschrift der Komponistin auf einer Art musikalischem Palimpsest, unter dem die Signaturen der prominenten Vorgänger noch durchscheinen, und stellt doch ein eigenständiges, im besten Sinn unterhaltsames Opus dar. Ihm folgt Mozarts zügig und schwungvoll präsentierte Sinfonie in C-Dur, Nr. 34, KV 338, die in zeitlicher Nachbarschaft zur „Haffner“ und „Pariser“ Sinfonie entstanden ist. Leichte Eintrübung: Die Dominanz der Blechbläser in den Ecksätzen, wohl der Kirchenakustik geschuldet. Schließlich der Höhepunkt: Mozarts Klarinettenkonzert in A-Dur, KV 622. Die Art und Weise, wie Matthias Schorn den Solo-Part in all seinen Facetten aufblühen lässt, kann man ohne Übertreibung als einmalig bezeichnen. Technisch über den Dingen stehend, kostet er mit jener (scheinbar) spielerischen Leichtigkeit, die den wahren Meister auszeichnet, das gesamt dynamische und melodische Spektrum mit feinst differenzierter Phrasierung aus. Das Orchester bietet unter dem eleganten wie zielbewussten Dirigat Matschekos eine dezente, einfühlsame Basis. Stürmischer Applaus und Standing Ovations!