Mit verblüffender Rasanz und großem Schönklang
Beim Kirchenkonzert der Sinfonia Christkönig war am Sonntag Nachmittag der 1981 in Budapest geborene Solo-Kontrabassist Ödön Racz zu Gast, der als Mitglied der Wiener Philharmoniker aber auch als Kammermusiker weit gereist ist. In der Friedenskirche war mit ihm das Konzert für Kontrabass von Giovanni Bottesini (1821 – 1889) zu hören – ein barockes Virtuosenstück, das Racz mit verblüffender Rasanz und Schönklang meisterte. Zur Eröffnung Mozarts Divertimento in F-Dur, von Eduard Matscheko als Dirigent präzise, locker und in spielfreudiger Animation interpretiert. Ganz anders nahm Matscheko nach der Pause Haydns vorletzte Sinfonie in Es-Dur „mit dem Paukenwirbel“ in Angriff. Mit der Intrada gelang dem oö. Komponisten Albin Zaininger ein flotter, dazu passender Paukenwirbel. Matscheko gelang es, besondere Aufmerksamkeit auf einen „Choral“ aus dem Haydn Werk zu lenken. Die farbige Instrumentationskunst des „Altmeisters“ Haydn ist in jedem der vier Sätze als ideenreiche Gestaltungskunst zu erleben: im 1. Satz ein fröhlicher Walzer, im 2. ein zartes Andante, ein Menuett im 3. Satz und schließlich ein fulminantes Finale.
Das Publikum im vollen Kirchenraum spendete allen Mitwirkenden begeisterten Applaus.
(Christine Grubauer, in: OÖ Volksblatt, 26.4.2022)