Die Sinfonia Christkönig unter Eduard Matscheko ist kein Geheimtipp mehr und steht nicht zu Unrecht unter der Patronanz der Wiener Philharmoniker, die für das erste Konzert dieses Jahres mit Robert Nagy einen fulminanten Solisten „geschickt“ haben. Hier finden sich hervorragende Musiker zusammen. Die Leidenschaft ist in jedem Ton zu hören und der lustvolle, unverkrampfte und dennoch ehrgeizig zielstrebige Zugang zur Musik ist Grundlage für hohes technisches und künstlerisches Niveau. Da agiert ein Klangkörper, der sich mit so manchen Gastorchestern im Brucknerhaus messen kann. Ein Vergleich drängt sich auf, als in dieser Saison ein deutsches Orchester an Antonín Dvoráks Cellokonzert kläglich gescheitert ist, das aber an diesem Sonntag von der Sinfonia Christkönig stimmig und klangschön musiziert wurde. Gut, der Solist war auch Robert Nagy, Solocellist der Wiener Philharmoniker, der beinahe jeder Note die ihr nötige Aufmerksamkeit schenken und sich so voll und ganz auf das schwelgerische klangschöne und leidenschaftliche Interpretieren konzentrieren konnte. Die oft heiklen Übergänge klappten perfekt.
Für den zweiten Satz der „Symphonischen Miniaturen“ op. 54, die am Beginn dieses Konzerts uraufgeführt wurden, stand ebenfalls Robert Nagy als Solist zur Verfügung, und Helmut Rogl hat für ihn eine wunderbare Elegie geschrieben. Den Abschluss machte eine rundum gelungene „Frühlings“-Symphonie von Robert Schumann.
(OÖNachrichten – 7. Mai 2013/wruss)