Längst kein Geheimtipp mehr ist die unter Patronanz der Wiener Philharmoniker stehende Konzertreihe der Sinfonia Christkönig unter Eduard Matscheko in der Linzer Friedenskirche. Die Gründe dafür sind erdenklich einfach: hohe Qualität und eine Menge Menschen, die in künstlerischer Hinsicht nichts unversucht lassen. So geriet Beethovens Violinkonzert zum Ereignis. Der blutjunge Violinist Christoph Koncz, Stimmführer der zweiten Geigen der Wiener Philharmoniker, beatmete das Stück in einer singenden Natürlichkeit, die man nur mehr von Geigenmeistern der Vergangenheit zu kennen glaubte. Ganz und gar im Verbund mit der Sinfonia Christkönig, die unter dem Dirigat von Eduard Matscheko die Räume bereit hielt, auf denen Musik nicht gemacht wird, sondern passiert und damit die Seelendimensionen des Meisterwerks erlebbar macht. Ein Weg, dem man in der gut strukturierten „Eroica“ nicht so ganz treu blieb: Matscheko und sein Orchesterkollektiv gaben hier vielleicht den Verlockungen der Dramatik eine Spur zu sehr nach. Eine sehr gute Aufführung, die aber nicht den innigen Intensitätshöhen des Violinkonzerts zu folgen wusste. Auch nächstes Jahr wird es wieder eine Konzertreihe mit der Sinfonia Christkönig geben. Außergewöhnliche Konzerterlebnisse können erwartet werden.
(Krone Kritik – 10. Oktober 2012, Norbert Trawöger)