(Paul Stepanek, OÖ Volksblatt vom 14. Oktober 2024)
Zum Start der aktuellen Konzertreihe am Sonntag hatte Dirigent Eduard Matscheko für seine Sinfonia Christkönig ein attraktives Programm ausgewählt, dem eine Uraufführung und ein prominenter Solist eine originelle Note verliehen.
Der Nachmittag begann mit der Uraufführung von „La Notte“, einem fünfsätzigen Konzert für Altsaxophon und Orchester des oö. Landes-Kulturpreisträgers Axel Seidelmann, der just am 13. Oktober seinen 70. Geburtstag feierte. Den Solopart dieser im besten Sinne modernen Musik gestaltete Gerald Preinfalk; er verstand es sehr gut, im Dialog mit dem akkurat einstudierten Orchester, die Charaktere der kurzweiligen Sätze zu zeichnen. Sie reichen von „Stimme der Dunkelheit“ über „Galaxie“, „Geister und Gespenster“, „Lichtvisionen“ bis zur „Unterwelt“. Der Komponist hatte sich von Vivaldis Violinkonzert „La Notte“, das im „nächtlichen“ g-Moll steht, inspirieren lassen, zitiert es aber nicht. Vielmehr schöpft er aus einem reichen Stil-Fundus, der sich von barocken Anspielungen über Topoi neuer Musik bis zum vielgestaltigen Jazz erstreckt. Das Publikum nahm das Werk und die Leistung der musizierenden Partner mit großer Zustimmung auf.
Bejubelte Glanzlichter
Im Zentrum des frühen Abends stand J.S. Bachs zweite Orchester-Suite in h-Moll, die sich in eine ausladende „Ouvertüre“ und sechs relativ kurze Tanz-Sätze gliedert. Karl-Heinz Schütz, Soloflötist der Wiener Philharmoniker, verlieh der Interpretation eine besondere Qualität und setzte vor allem den bewegteren Tänzen wie Rondeau, Bourreé und dem Höhepunkt der „Badinerie“ Glanzlichter auf, die mit Recht heftig bejubelt wurden. W.A. Mozarts berühmte g-Moll-Sinfonie, deren Kopfsatz vor Jahren auch von der Schlager-Industrie ausgewertet wurde, sorgte schließlich in der sehr lebendigen, kontrastreichen und dynamisch reizvoll ausgewogenen Aufführung für den abschließenden Gipfel des Konzerts, das insgesamt in der übervollen Linzer Friedenskirche viel Begeisterung auslöste.