Die Sinfonia Christkönig unter Eduard Matscheko beeindruckte mit einem Konzert, dessen Herzstück Benjamin Brittens Serenade für Tenor, Horn und Streichorchester (1943) war. Das Gleiten des Abends in die Nacht, Vergänglichkeit und Tod, aber auch irisierende Transzendenz und heitere Vitalität sind von Britten in berückend schöne Musik gesetzt.
Es war eine Moment inneren Glücks, als im „Nocturne“ der Serenade der charismatische Tenor Jacques le Roux schallende Hörner und dahinfliegende Echos heraufbeschwor, der ausgezeichnete Hornist Josef Reif die Tenor-Simme beweglich und tonschön kommentierte, das Streichorchester dazu subtil Impulse setzte und das Echo des Kirchenraumes all dem einen Nachhall verlieh, sodass die Worte „Unsere Echos wallen von Seele zu Seele“ eine fast mystische Bekräftigung erfuhren. Die Solisten realisierten die exponierten Partien und Feinheiten des Stücks herausragend meisterhaft.
Mozarts „Pariser“-Sinfonie eröffnete mit „Pauken und Fanfaren“. Hier zeigte sich von den ersten Tönen an die besondere Qualität der Bläser.
Mit Schuberts Sinfonie Nr. 4 („Tragische“) griff Matscheko zu einem selten gespielten Werk, in dessen Andante die für Schubert typischen Brüche bereits zur Eigentümlichkeit werden. Auch hier wurde intensiv, inspirierend, qualitätsvoll und klug musiziert.
(Karin Wagner, OÖ NACHRICHTEN 21. Juni 2016)