Sinfonia Christkönig: 600 Besucher beim Matscheko-Konzert am Sonntagnachmittag
Die Konzerte der Sinfonia Christkönig unter der Leitung von Eduard Matscheko und der Patronanz der Wiener Philharmoniker stehen immer unter einem besonderen Stern. Am Sonntag wurde dieser Eindruck noch verstärkt durch die Anwesenheit von Clemens Hellsberg, dem emeritierten Vorstand der Wiener Philharmoniker, einem gebürtigen Linzer, der sich mit einer ehrenden Begrüßungsrede einstellte Er wies auf die freundschaftliche Beziehung von Christkönig zum Spitzenorchestern hin und lobte das die Natur beherrschende Programm.
Richard Wagners „Siegfried-Idyll“ das nichts mit seiner Oper zu tun hat, außer dass diese ein Jahr vor dem Konzertstück fertiggestellt war und einige Motive daraus aufscheinen, wurde als eine einzige musikalische Umarmung Wagners an seine Geliebte Cosima Wagner dargeboten. Die starke Naturverbundenheit in dem Werk leitete zu Haydns Trompetenkonzert Es-Dur über, von Philharmoniker Stefan Haimel formal so klassisch ausgedeutet, dass auch hier scheinbar alle Schönheiten der Natur zum Ausdruck kamen. Als Hauptwerk setzte sich Matscheko mit Beethovens „Pastorale“ auseinander in einer Aufführung, die so manchem Vergleich standhalten konnte. Er gestaltete die Lobpreisung der Natur in Beethovens „Sechster“ völlig authentisch ganz aus dem Gefühl, ohne große Geste, klug und bescheiden in Demut vor dem Werk, dem seine Musiker mit Hingabe folgten. Wie man es von ihm gewohnt ist. Es durfte am Ende laut geklatscht werden, worauf das Publikum vor Berührtheit fast vergaß – aber dann umso lauter jubelte.
(Georgina Szeless, Neues Volksblatt, 16.10.2018)