Die Patronanz der Wiener Philharmoniker für die Konzertreihe in der Urfahraner Christkönigskirche beflügelt gewiss die Leistungen der Sinfonia Christkönig unter ihrem Leiter Eduard Matscheko. Auch publikumsfreundliche Programme, diesmal ohne zeitgenössisches Werk, machen den Einsatz attraktiv. Und wenn der Vater mit dem Sohne bzw. hier der Tochter zu Gast ist, könnte der Ansporn gar doppelt wirken. Heinrich Koll, Solo-Bratschist der Philharmoniker, und Tochter Patricia (Violine) aus demselben Elite-Klangkörper spielten Mozarts „Sinfonia concertante“ Es-Dur KV 364 in schönster Eintracht duellierend und waren musikalisch ein Herz und eine Seele. Recht viel animierende Passagen im Orchester konnten sich aber in dem auch traurigen Stück, entstanden unter dem Eindruck des Todes von Mozarts Mutter, leider nicht durchsetzen.
Schon bei der vorherigen „Titus“-Ouvertüre Mozarts fanden die Sinfoniker nicht locker genug zu ausgefeilter Dynamik und Homogenität, setzte Matscheko eher auf den pompösen Festglanz der Krönungsoper. Freilich, der Kirchenraum hat seine akustischen Tücken. Die Romantik macht es ihm diesbezüglich leichter, wie sich dann bei Schumanns fantastischer Sinfonie Nr. 4 in d-Moll op 120 herausstellte. Hier ging sein gestalterisches Konzept voll auf und erweckte ein engagiertes Mitgehen bei den Musikern, die seine emotionsgeladenen, gestenklaren Zeichen differenziert umsetzten. Langer, lauter Beifall.
(Georgina Szeless, Neues Volksblatt, 13.10.2015)